23.2.2024: MEPPEN WILL’S WISSEN: BEVÖLKERUNGSSCHUTZ | PROF. DR. NORBERT GEBBEKEN

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Kli­ma­ka­ta­stro­hen, Pan­de­mien, Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se: Gro­ße Her­aus­for­de­run­gen für den Bevöl­ke­rungs­schutz
Wor­auf kommt es an, wel­chen Bei­trag kann jeder von uns leis­ten? Der bau­li­che Schutz der Bevöl­ke­rung und kri­ti­scher Infra­struk­tu­ren vor Natur­ge­fah­ren (Stark­re­gen, Hoch­was­ser, Extremstür­me, Hagel, Erd­be­ben, etc.), Kri­mi­na­li­tät, Unfäl­len, Van­da­lis­mus, Ter­ror und Krieg ist essen­ti­ell für das Funk­tio­nie­ren und für die Resi­li­enz einer Gesellschaft.


Die Ahrtal-Kata­stro­phe in 2021, mit fast 200 Toten und das Erd­be­ben in der Tür­kei und Syri­en in 2023 mit fast 60.000 Toten füh­ren uns schmerz­lich vor Augen, dass wir viel mehr zur Abwen­dung von Gefah­ren für Leib und Leben tun müs­sen.
Durch Extrem­ereig­nis­se wie Hoch­was­ser steigt das Bewusst­sein um die Ver­wund­bar­keit der Bevöl­ke­rung. Aber auch Ret­tungs- und Gesund­heits­ver­sor­gung kön­nen im Ernst­fall ein­ge­schränkt sein. Was tun?
Prof. Dr. Nor­bert Geb­be­ken ist gebür­ti­ger Meppe­ner und stu­dier­ter Bau­in­ge­nieur. Er arbei­tet und forscht an der Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr in Mün­chen. Sein For­schungs­in­ter­es­se gilt vor­ran­gig der Sicher­heit bau­li­cher Anla­gen vor außer­ge­wöhn­li­chen Ein­wir­kun­gen, wie z. B. Natur­ge­fah­ren oder tech­ni­schen Unfäl­len. Er hat bis­her ca. 120 For­schungs­vor­ha­ben zum Schutz bau­li­cher Infra­struk­tu­ren bear­bei­tet.
Eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung stellt die Tat­sa­che dar, dass Kli­ma­wan­del, Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se, Pan­de­mien und Krie­ge als Mehr­fach­be­las­tung nahe­zu zeit­gleich auf­tre­ten. Daher ist ein gut auf­ge­stell­ter und mit aus­rei­chend finan­zi­el­len und per­so­nel­len Res­sour­cen auf­ge­stell­ter Bevöl­ke­rungs­schutz drin­gen­der denn je.
Bei Natur­ka­ta­stro­phen fal­len fast immer kri­ti­sche Infra­struk­tu­ren aus (z.B.: Alpen-Hoch­was­ser 2005, Ahrtal 2023, Win­ter­sturm Kyrill 2007). Kri­ti­sche Infra­struk­tu­ren (KRITIS) sind Orga­ni­sa­tio­nen oder Ein­rich­tun­gen mit wich­ti­ger Bedeu­tung für das staat­li­che Gemein­we­sen, bei deren Aus­fall oder Beein­träch­ti­gung nach­hal­tig wir­ken­de Ver­sor­gungs­eng­päs­se, erheb­li­che Stö­run­gen der öffent­li­chen Sicher­heit oder ande­re dra­ma­ti­sche Fol­gen ein­tre­ten wür­den.
Fra­gen unse­rer Sicher­heit wer­den wir aber auch im Zusam­men­hang mit der Covid-19-Pan­de­mie und mit dem Krieg in der Ukrai­ne the­ma­ti­sie­ren.
Basis vie­ler Schutz­maß­nah­men von Men­schen und Gütern vor Extrem­ereig­nis­sen ist der bau­li­che Schutz. Die Her­aus­for­de­rung dabei ist, eine ganz­heit­li­che Betrach­tung vor­zu­neh­men, um Syn­er­gien zu erken­nen und mul­ti­funk­tio­na­le Lösun­gen zu ent­wi­ckeln, die sicher sind, resi­li­ent, wirt­schaft­lich und von der Gesell­schaft akzep­tiert.
Der Vor­trag erläu­tert anhand von For­schungs­an­sät­zen und prak­ti­schen Bei­spie­len, wir der bau­li­che Bevöl­ke­rungs­schutz regio­nal, in Deutsch­land und inter­na­tio­nal funk­tio­niert.
Dis­ku­tiert wer­den aber auch gesell­schaft­li­che Aspek­te wie das „Prä­ven­ti­ons­pa­ra­do­xon“, das ein grund­le­gen­des Dilem­ma der bevöl­ke­rungs- und risi­ko­grup­pen­be­zo­ge­nen Prä­ven­ti­on dar­stellt und die sog. „Kata­stro­phen­de­menz“ als gesamt­ge­sell­schaft­li­ches Phä­no­men.
Die Ver­an­stal­tung fin­det am Frei­tag, den 23. Febru­ar 2024 um 19 Uhr im Meppe­ner Jugend- und Kul­tur­zen­trum JAM, An der Blei­che 3 statt.

Infos zur Rei­he:
WISSENSCHAFT IST SPANNEND
… erst recht, wenn sie einen Bezug zur Hei­mat hat.

Die Stadt Meppen bie­tet des­halb gemein­sam mit der Volks­hoch­schu­le die Ver­an­stal­tungs­rei­he „MEPPEN WILL(S) WISSEN” an.
Die Idee dazu hat­te der gebür­ti­ge Meppe­ner Her­mann Alt­meppen. Der pro­mo­vier­te Human­bio­lo­ge forscht am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ham­burg-Eppen­dorf, sei­ne Idee:
Wis­sen­schaft­lerinnen, Autorinnen, Journalist*innen ermög­li­chen Inter­es­sier­ten Ein­bli­cke in ihr Arbeits­ge­biet, und zwar so, dass auch Lai­en ver­ste­hen, wor­um es geht. Nach einem Vor­trag der ein­ge­la­de­nen Refe­rie­ren­den besteht in locke­rem Rah­men Gele­gen­heit zu Rück­fra­gen, Dis­kus­si­on und per­sön­li­chem Aus­tausch. Das Ange­bot rich­tet sich grund­sätz­lich an alle inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus Stadt und Kreis.
Ers­ter Vor­tra­gen­der war der Ideen­ge­ber selbst, nun folgt bereits der fünf­te The­men­abend mit dem gebür­ti­gen Meppe­ner Prof. Dr. Nor­bert Gebbeken.

Die Ver­an­stal­tung ist aus­ver­kauft, wird aber auf­ge­zeich­net und ist im Anschluss auf youtube.com/meppenmagdich zu sehen.