Ein wahres Skatespektakel haben Samstag Skateboarder aus dem Emsland und Umgebung beim Wettbewerb auf der Meppener Skateranlage am Busbahnhof gezeigt.
Das Jugendzentrum Jam und Four Wheels, ein neuer Verein aus Papenburg, der in der kommenden Woche offiziell eingetragen wird, hatten Skater aus dem Umkreis zwecks eines Contests für unter und über 16-Jährige zusammengebracht. Um die Wette gefahren wurde auf der Skateranlage am Nagelshof, die von der Versener Straße umgezogen war. Der Contest war die erste offizielle Veranstaltung auf der neuen Anlage, die damit gleichzeitig feierlich eröffnet wurde. (Text & Bild: Fynn Meyer, Meppener Tagespost)
Bei den Tricks gab es sowohl Szenenapplaus als auch laute Motivationsrufe für die Akteure. Dies sei eine Besonderheit bei solchen Veranstaltungen, erzählte Karsten Streeck vom Jam. Zweimal 60 Sekunden hatten die Skater zuerst Zeit, um ihr Talent vor der Jury unter Beweis zu stellen. Die Skater wurden in C‑Gruppe (unter 16 Jahren) und B‑Gruppe (über 16 Jahren) eingeteilt.
Sieger der C‑Gruppe wurde Henry Alberts aus Lingen. Er ist 14 Jahre jung, skatet schon sein halbes Leben und fährt jeden Tag mit seinen Kumpels im Lingener Skatepark. Die Anzahl seiner Skatecontests könne er nicht mehr zählen, sagte Henry. Die „großen Skater“ sind alle überaus begeistert vom Skatetalent aus Lingen: „Irgendwann skatet er mal für Olympia!“, war sich ein anderer Skater aus Lingen sicher.
Auch der Sieger der B‑Gruppe, Peter Sievert aus Haselünne, der extra wegen des Skatecontests aus Maastricht angereist war und schon skatete, als Henry Alberts noch nicht mal geboren war, war begeistert: Der junge Lingener habe großes Talent, und es mache viel Spaß ihm zuzuschauen.
Den besten Trick zeigte Nico Körner aus Lingen. Die Preise für die Skater waren Shirts, viele kleine Skateutensilien und für die jeweiligen Gewinner ein Skatebrett von „Morphium“, die allesamt gesponsort wurden.
Auch Bürgermeister Helmut Knurbein schaute sich das Spektakel im Nagelshof an. Er war nicht nur von den Tricks der Skater begeistert, sondern auch von der Anlage und ihrem neuen Standort.
Der Standort zeige, dass die Jugend nicht an den Rand gedrängt, sondern mitten in die Stadt geholt wird. Das Jam sei enorm wichtig für die Entwicklung der Jugend in Meppen. Durch diesen Standort, die Vergrößerung und die stets große Bereitschaft des Jam bei solchen Veranstaltungen seien viele neue Projekte möglich. Dies sei ein großer Mehrwert für die Stadt Meppen, so Knurbein.
Der Hauptveranstalter des Contests war der vor circa zwei Monaten neu gegründete Verein „Four Wheels“. Dieser besteht aus acht jungen Männern, die allesamt skaten und teils von Skateunternehmen gesponsort werden. „Wir wollen den Lifestyle des Skatens den Jugendlichen vermitteln“, sagt Florian Wedel, Mitgründer von „Four Wheels“.
Skaten sei ein anerkannter Sport geworden, den man mit seinen Freunden ausüben kann und mit dem man mittlerweile auch in Deutschland Geld verdienen könne, erzählt Wedel. Nicht umsonst sei Skateboarden ab 2020 in Tokio eine olympische Sportart.
Ebenfalls will der Verein sich dafür einsetzen, neue Trainer auszubilden. “Wir werden in Zukunft auch Trainings geben und Fahrten zu besonderen Skateveranstaltungen oder in die Skatehalle Aurich veranstalten‘‘, freut sich Wedel über die nächsten Schritte des neuen Vereins. Im Emsland ist die Skateszene zwar aktiv, aber nicht präsent. Dies wollen Wedel und seine Kollegen ändern und haben schon jetzt gute Ansätze für ein erfolgreiches Vereinsbestehen.