Der Songwriter John Allen hat im Jugend- und Kulturzentrum JAM in Meppen den Zuhörern einen tollen Abend mit akustischer Musik geboten. Im Vorprogramm wurde er unterstützt vom Meppener Solokünstler Christian Holt. John Allen ist in Meppen kein Unbekannter. In der Vergangenheit spielte er bereits Auftritte an der Koppelschleuse und im Alten Güterbahnhof. Sein allererstes Konzert in der Kreisstadt bestritt er allerdings im August 2014, im damaligen Jugendzentrum an der Königstraße. Nun führte ihn sein Weg zurück ins JAM, diesmal allerdings am neuen Standort an der Meppener Bleiche. Folglich dichtete der Sänger den Namen „JAM“ in seinen scherzhaften Ansagen später noch zur Abkürzung für „John Allen Meppen“ um. (Text und Bild: Bernd Fischer, NOZ)
Viele Zuhörer
Dass der Wahl-Hamburger sich durch seine Gastspiele lokal mittlerweile einen Namen gemacht hat, ließ sich nicht zuletzt am Vorverkauf für die Veranstaltung ablesen. Das ursprünglich vorgesehene Kartenkontingent war schnell ausverkauft, sodass das Konzert kurzfristig vom Café des Jam auf die Bühne im großen Saal verlegt wurde. Die Zuschauer profitierten dabei von der flexiblen Raumaufteilung des neuen Jugend- und Kulturzentrums.
Ruhige Songs
Vor nahezu ausverkauftem Haus startete der Abend musikalisch mit Christian Holt. Das Meppener Urgestein hat früher in Bands wie One Inch Man und Inez gespielt. Auch bei der Eröffnung des Jam im Mai dieses Jahres war er bereits zu Gast. Mit Akustikgitarre präsentierte Christian Holt seine eigenen ruhigen Songs und Grungeballaden, ergänzt durch Coverversionen von Oasis und Elvis Presley.
Kerzenlicht auf der Bühne
Für den Auftritt von John Allen wurde die Bühne dann durch stimmungsvolles Kerzenlicht erhellt. Seine teilweise tieftraurigen und melancholischen Songs wurden stark konterkariert durch seine sehr unterhaltsamen und lustigen Geschichten zwischen den Liedern. Auch wenn er mit Bart, Hornbrille und Männerdutt absolut dem klassischen Hipsterklischee entsprach, wusste er diese Tatsache durch selbstironische Sprüche gekonnt auf die Schippe zu nehmen. Ergänzt wurde das Ganze durch sympathische Geschichten über nicht abgeschickte Briefe, sein altes Leben als Lehrer mit Tattoos, Tarantino-Western und kuriose Reeperbahn-Erlebnisse.
Good Times
Zwar ließ sich das Meppener Publikum nicht zum Mitsingen animieren, war aber trotzdem mehr als angetan von John Allens markanter rauer Stimme und der musikalischen Darbietung. Die Nähe zur DIY-Emopunk-Szene, aus der auch bekannte Singer wie Chuck Ragan oder Frank Turner hervorgegangen sind, ließ sich nicht verleugnen, gerade auch weil John Allen von Frank Turner vor einigen Jahren entdeckt wurde. Mit starken Anklängen an Folk Rock und auch Country verabschiedete Allen die Zuhörer schließlich mit zwei Zugaben und dem Song „Good Times“, der die gute Stimmung des Konzertabends noch einmal passend zusammenfasste.