Selten wurde an der Meppener Bleiche wohl so ausgiebig den Ramones gehuldigt. Denn alle drei Bands des Abends rechnen sich selbst dem Genre zu, das einige schlicht als „Oldschool Poppunk“ bezeichnen, andere direkt als „Ramonescore“. Im Klartext heißt das: Drei Akkorde, simple tanzbare Melodien und die Energie des Punkrock gepaart mit Elementen aus Doo Wop, Surfmusik und Rock ’n‘ Roll der 50er-/60er Jahre. Ein Sound, den die New Yorker Ramones erfunden haben und der seit Ende der 1970er Jahre zahlreiche Epigonen produziert hat.
Den Anfang auf der Jam-Bühne machten die Hawaiians, deren Frontmann Beppo Amaretto in Meppen lebt und auch das Konzert angestoßen hatte. Das Trio war eine Zeit lang inaktiv und feiert seit ein paar Monaten eine kleine Reunion. Den Anstoß dazu gab kurioserweise eine TV-Anfrage aus den USA, die dazu führte, dass ein Lied der Band in der Serie „Hawaii Five‑0“ verwendet wurde. Auf der Bühne präsentierte das Trio stilecht in Hawaiihemden ihre Mischung aus Punkrock mit Surf- und Bubblegum-Anteilen und B‑Movie-Texten. Wie auch bei den folgenden Bands wurde das Gaspedal gewaltig durchgetreten, denn ganz ähnlich wie bei den großen Vorbildern aus New York gab es zwischen den Liedern kaum Ansagen, sondern schnelle, nahtlose Übergänge.
Knackige, eingängige Songs
Es folgten die Osnabrücker Burger Weekends, die in Meppen keine Unbekannten sind, da sie unter anderem bereits beim Rockpalast-Jubiläumsfestival 2017 gespielt hatten. Auch diesmal konnten sie mit knackigen, eingängigen Songs überzeugen. Letzte im Bunde waren Neon Bone aus Münster, die ihren klassischen Poppunk-Sound gerne mit Herzschmerz-Anleihen von Weezer aufpeppen. Die Band ist in der Szene sehr beliebt, was Konzerte in ganz Europa und sogar eine Tour durch die USA belegen. Interessant war, dass bei allen drei Bands die Schlagzeuger den Gesangspart übernahmen und zwei von ihnen sogar im Stehen spielten.
Um dem Veranstaltungstitel „Poppunk-Pizza-Party“ gerecht zu werden, gab es neben dem kurzweiligen musikalischen Teil des Abends für das Publikum als besonderes Extra Gratispizza, die jeweils sehr schnell vergriffen war. Die amüsante Aktion wurde von der benachbarten Pizzeria „Don Camillo“ gesponsert. Außerdem wurde der gesamte Konzertabend vom Team der Kleinstadtkinder live ins Internet gestreamt. Für das Konzert waren sogar Zuschauer aus Oberhausen und Braunschweig ins Emsland gereist.
Als Nächstes Poetry-Wettstreit
Das Rockkonzert- und Lesungsprogramm im Jam setzt sich bereits am 17. November mit dem Poetry-Wettstreit „Slam by nature II“ fort. Am 24. November präsentieren die Macher des Rüt ’n‘ Rock-Festivals dann die RüRo-Clubshow mit den Bands Brett, Wilderlife, Aroma und Morbid Minds. Den Abschluss bildet das „Rehab“-Konzert der Fachambulanz Sucht Emsland, bei dem The Boar, Sibannac & Joker sowie Destination Anywhere bei freiem Eintritt auf der Bühne stehen werden.
Alle Infos zu den kommenden Veranstaltungen sind auf der Homepage des Jam zu finden: www.jam-meppen.de.