Der Meppener Künstler Nugat gab sein erstes größeres Konzert im Jam in Meppen. Im Vorprogramm trat die Berliner Künstlerin Luba Lubinskaia auf. Die meisten denken in der Vorweihnachtszeit beim Wort Nugat wahrscheinlich an das bekannte Süßwarenkonfekt – zufällig hat sich allerdings auch einer von Meppens hoffnungsvollsten Musiknewcomern den Namen Nugat als Künstlerpseudonym zugelegt. Jetzt gab Nugat das erste größere Konzert im Jam in Meppen. (Text & Bild: Bernd Fischer, NOZ).
Der bisherige Werdegang von Nugat liest sich mehr als beeindruckend: Vor circa zwei Jahren startete der Multiinstrumentalist mit nur 17 Jahren durch und veröffentlichte zunächst zwei EPs als Beat-Produzent, die sehr schnell Aufmerksamkeit erregten. Es folgten Features und Interviews mit renommierten Medien wie dem Splash Mag oder Noisey/Vice, in denen schon vom neuen deutschen „Beat-Wunderkind“ die Rede war. Auf der aktuellen EP „Ward 8“ zeichnet sich Nugat nun schließlich komplett verantwortlich für Produktion, Songwriting und auch Gesang. Außerdem arbeitete er noch mit der bekannten emsländischen Indie-Band Razz auf deren neuem Album „Nocturnal“ zusammen. Im Sommer standen für Nugat daraufhin einige deutschlandweite Solo-Auftritte an, u. a. auf dem Lingener Abifestival. Das Jahr 2017 endete für den Meppener Künstler nun in seiner Heimatstadt auf der Bühne des Jam an der Bleiche.
„Hybrid Artist“
Vorher übernahm die Berlinerin Luba Lubinskaia das Mikrofon auf der Bühne. Die kreative 26-jährige bezeichnet sich selbst als „Hybrid Artist“ und ist neben ihrer musikalischen Karriere auch noch als Model, Schreiberin, Schauspielerin und spirituelle Trainerin aktiv. In Meppen präsentierte sie tiefsinnige deutsche Texte zu sphärischer Musik, spielte insgesamt aber nur drei Songs.
Nugat zeigte im Anschluss mit lässiger Großmäuligkeit eine unterhaltsame Performance, die vor allem unterstrich, dass er sich musikalisch frei fühlt und nur schwer festlegen lässt. Irgendwo zwischen den Eckpfeilern Elektropop, Hip Hop und Boombap pendelnd, wusste er sein junges Publikum mit klarem englischen Sprechgesang und urbanen Beats zu begeistern. Während die visuelle Komponente insbesondere bei seinen Social-Media-Videos eine wichtige Rolle spielt, war Nugats Bühnenshow in Meppen hingegen erfrischend reduziert. Bei einigen Songs griff er selbst zur Gitarre und verströmte dabei sogar einen leichten Indierock-Vibe. Ebenfalls zollte er seiner Heimatstadt in einigen Songs mit Zeilen wie „I love my little town“ Tribut.
Musikalisches Potenzial
Nugats weiterer Weg könnte im nächsten Jahr auf nationaler Ebene steil nach oben weisen. Sein musikalisches Potenzial bewies er erneut beim Meppener Auftritt und mit der großen deutschen Bookingagentur Four Artists hat er mittlerweile einen sehr starken Partner im Rücken. Die Gäste im Jam könnten sich in ein paar Monaten vielleicht freuen, Nugat noch einmal in kleinem Rahmen in seiner Heimatstadt gesehen zu haben, bevor die größeren Bühnen Deutschlands winken.
Das Konzert wurde von den Kleinstadtkindern und mit Unterstützung des Jam erneut selbst organisiert. Das Jugend- und Kulturzentrum Jam bietet interessierten Meppener Jugendlichen nach wie vor die Möglichkeit eigene Konzerte zu planen und zu veranstalten. Wer Interesse hat darf sich gerne persönlich im Jam melden.
Bilder von Jonas Wocken: