An einem sehr gut besuchten Abend im Jugend- und Kulturzentrum Jam in Meppen hat das Publikum bei „Death Triade Part 1“ ein mehr als gelungenes Konzert mit den extremen Spielarten des Metal erlebt. (T. u. B.: B. Fischer, NOZ)
Zwar begann die Veranstaltung an der Meppener Bleiche mit der krankheitsbedingten Absage der Braunschweiger Formation Goats Rising denkbar schlecht. Den beiden Bands Home Reared Meat und Disminded gelang es aber, mit Deep Dirty entsprechenden Ersatz zu besorgen.
Death Metal und Grindcore war bei der „Death Triade Part 1“ angekündigt. Wer deshalb schwarzgekleidete, finstere Typen auf der Bühne erwartete, wurde allerdings gleich von Disminded eines besseren belehrt. Das Quartett aus Wesel betrat in Badeshorts und Hawaiihemden die Bühne und gab gleich zu Beginn den Schlachtruf „Disco Disco Party Party“ aus. Musikalisch gab es allerdings Vollbedienung in Sachen Todesmetall, wobei besonders der Gitarrist immer wieder gelungene Soli und Melodien einstreute.
Voodoostab
In Sachen Show machte Disminded auch niemand etwas vor. Der große Voodoostab des Sängers Kevin hätte wahrscheinlich sogar einen Screamin‘ Jay Hawkins stolz gemacht, das Publikum wurde aber letztendlich zwischen Growls und Pig Squeals mit bunten Schwimmnudeln beworfen. Und nachdem der Frontmann bereits einen Großteil des Sets im Zuschauerraum verbracht hatte, stürmte das Publikum als Höhepunkt beim letzten Song schließlich selbst die Bühne.
Die Partystimmung war also bereits nach der ersten Band ziemlich hoch, Home Reared Meat konnten das aber tatsächlich noch toppen. Während Disminded modisch den hawaiianischen Stil vertraten, enterten Home Reared Meat in Redneck-Hinterwäldler-Outfits die Bühne. Der erste Song war dementsprechend eine irre Mixtur aus primitivem Country und Grindcore, bei dem sogar ein Banjo gekonnt zum Einsatz gebracht wurde. Im weiteren Verlauf untermauerten die Emsländer ihren Ruf als intensive, berüchtigte und positiv verrückte Liveband. Eine Show, die man selbst gesehen haben muss, bei der am Ende Hemmungen und Kleidungsstücke fielen.
Exotischer Auftritt
Der Braunschweiger Deep Dirty bot als letzter Act dann noch einen exotischen Auftritt, den wohl kaum ein Meppener in der Form schon einmal erlebt hatte. Während seine Drums von einem Tablet abspielten, stand der Solokünstler im weißen Anzug mit mexikanischer Wrestlingmaske und E‑Gitarre auf der Bühne und präsentierte heftigsten Noise-Goregrind. Sehr speziell und sicherlich nicht jedermanns Sache, was ihn aber nicht davon abhielt, in voller Kluft im Zuschauerraum den ein oder anderen Circle Pit anzuführen. Auch hier feierten einige Gäste des mit circa 150 Zuschauern sehr gut besuchten Konzerts noch einmal ausgelassen.
Das Musikprogramm im Jugend- und Kulturzentrum Jam geht weiter mit The What!? und Wonderland am 30. März sowie den Dry Dudes und Band am 20. April. Weitere Infos unter www.jam-meppen.de.