Der Hamburger Lennart Hamann hat bei sommerlichen Temperaturen den „Slam am Jam“ im Innenhof des Jugend- und Kulturzentrums gewonnen. Im Dichterwettstreit setzte er sich in drei Runden vor zahlreichen Zuschauern durch. Bei bestem Sommerwetter waren die äußeren Umstände für einen Freiluft-Poetryslam perfekt. Dementsprechend war auch der Zuschauerzuspruch sehr gut und bei kühlen Getränken und leckerer Grillbratwurst waren fast alle Plätze im Innenhof des Jam besetzt.
Zunächst unterhielt die Münsteraner Musikerin Dalia Häßicke das Publikum mit nachdenklichen deutschen Texten und ruhigen Songs, in denen sie Akustikgitarre und Loopmaschine mit sanften Beats kombinierte. Danach stellte Moderator Jens Kotalla die einzelnen Slammer und die Bewertungskriterien des Wettstreits vor.
Insgesamt traten vier Slammer an, um dem Publikum ihre kurzen Texte mit frecher Schnauze und spitzer Zunge zu präsentieren. Zum einen war Luca Swieter aus Köln zu Gast, die vor zwei Jahren bereits bei einem Meppener Slam mitgewirkt hatte. Dazu gesellte sich Rahel Babic aus Amsterdam, die aber gebürtig aus Nordhorn stammt. Lennart Hamann war aus Hamburg angereist und der Slammer Stef aus Bochum.
In zwei Vorrunden und einer Finalrunde trugen alle vier Teilnehmer ein breites Potpourri unterschiedlichster Texte vor. Die Bandbreite an Themen reichte dabei von Umzügen in andere Städte, Schönheitswettbewerben und Kartoffelköniginnen, Jobs in Fastfoodläden bis hin zu queren Dates. Während die erste Runde noch eher humoristisch geprägt war, bot besonders der zweite Durchgang ernste Themen wie Zukunftsängste, zwischenmenschlichen Neid, Flüchtlingsschicksale, sowie selbstverletzendes Verhalten und psychische Probleme.
Letztendlich qualifizierten sich Lennart Hamann und Stef nach Jury- und Publikumswertungen für das Finale, in dem die beiden noch einmal sehr humorvoll und mit Augenzwinkern je einen Text über Bankdrücker beim Sport und eine Ode an das Brusthaar vortrugen. Beim Zuschauerapplaus hatte schließlich Lennart Hamann die Nase vorn und durfte sich feiern lassen.
Als Besonderheit übertrug das ehrenamtliche Team der Kleinstadtkinder rund um Stadtjugendpfleger Karsten Streeck die gesamte Veranstaltung live im Internet. Auch im Nachhinein ist die Übertragung für alle Interessierten noch abrufbar. (Text und Bild: Bernd Fischer, NOZ)