Die irische Musikerin Clare Sands ist im Meppener Jugend- und Kulturzentrum Jam zu Gast gewesen. Vor ausverkauftem Haus präsentierte die Multiinstrumentalistin an der Bleiche gemeinsam mit ihrem Tourgitarristen Kevin Herron ein weit gefächertes musikalisches Potpourri und wusste die Zuhörer damit gekonnt in ihren Bann zu schlagen.
Meppen ist für Clare Sands kein Neuland, denn sie war in diesem Jahr bereits mit der Formation Dréimire in der Kreisstadt zu Gast. Vielen wird der damalige Auftritt in guter Erinnerung geblieben sein, denn schon um 19:30 Uhr waren die Sitzplätze im Jam mit Zuhörern aller Altersklassen voll besetzt. Das Konzertteam rund um Stadtjugendpfleger Karsten Streeck hatte nicht nur für eine atmosphärische Bühnengestaltung gesorgt, sondern mit irischem Bier auch die richtige Getränkeauswahl parat. Wer allerdings ein reines Irish Folk Konzert erwartete, sah seine Erwartungen nicht ganz bestätigt, da Clare Sands weitaus mehr Stilistiken zu bieten hatte.
Sentimentale Solostücke
Den musikalischen Teil des Abends eröffnete zunächst Gitarrist Kevin Herron mit vier ruhigen und sentimentalen Solostücken von seiner ersten eigenen EP. Anschließend betrat Clare Sands im Hippielook und mit wildem Zopf die Bühne. In insgesamt zwei Sets präsentierte die Musikerin aus Cork ihre weit gefächerte musikalische Bandbreite, die von klassischem irischen Folk, Gypsymusik, Jazz über Weltmusik mit afrikanischen Einflüssen bis hin zu Rock und Rhythm and Blues reichte, der oft an Janis Joplin erinnerte und auch in einer Coverversion von „You can‘t always get what you want“ der Rolling Stones Ausdruck fand.
Tourgitarrist glänzt
Während des Konzerts glänzte nicht nur ihr Tourgitarrist Kevin Herron durch sein Können, sondern auch Clare Sands begeisterte durch ihre instrumentalen Fähigkeiten. Mit Schellenkranz am Fußgelenk ließ sie ihrer Spielfreude im Verlauf des Abends sowohl mit Fiddle als auch Gitarre und Mundharmonika freien Lauf. Die Musik entfaltete dabei besonders durch die warme charismatische Stimme einen gewissen Zauber, der sich auch durch viele Stimmungen spiegelte, vom traurigen Liebeslied bis zum lebensfrohen Partysong. Dabei wechselten sich Traditionals und Eigenkompositionen ab und bei den letzten Liedern ließ sich schließlich auch das eher verhaltene Meppener Publikum zum Singen und Mitklatschen animieren.
Nach zwei Zugaben endete schließlich ein rundum gelungener Musikabend, an dessen Ende sich ein Zuschauer sogar zu der Aussage hinreißen ließ: „Wenn man sich in Talent verlieben könnte, dann wäre ich jetzt verloren.“
Auch in den kommenden Wochen bietet das Jugend- und Kulturzentrum Jam ein vielfältiges Programm, von Konzerten bis hin zu Poetry Slams und Lesungen. Alle Infos zu den anstehenden Veranstaltungen sind zu finden auf www.jam-meppen.de.
(Text und Bild: Bernd Fischer, NOZ)