HAMBURGER GEWINNT DEN SLAM AM JAM IN MEPPEN

Der Ham­bur­ger Lenn­art Hamann hat bei som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren den „Slam am Jam“ im Innen­hof des Jugend- und Kul­tur­zen­trums gewon­nen. Im Dich­ter­wett­streit setz­te er sich in drei Run­den vor zahl­rei­chen Zuschau­ern durch. Bei bes­tem Som­mer­wet­ter waren die äuße­ren Umstän­de für einen Frei­luft-Poet­rys­lam per­fekt. Dem­entspre­chend war auch der Zuschau­er­zu­spruch sehr gut und bei küh­len Geträn­ken und lecke­rer Grill­brat­wurst waren fast alle Plät­ze im Innen­hof des Jam besetzt.
Zunächst unter­hielt die Müns­te­ra­ner Musi­ke­rin Dalia Häßi­cke das Publi­kum mit nach­denk­li­chen deut­schen Tex­ten und ruhi­gen Songs, in denen sie Akus­tik­gi­tar­re und Loop­ma­schi­ne mit sanf­ten Beats kom­bi­nier­te. Danach stell­te Mode­ra­tor Jens Kotal­la die ein­zel­nen Slam­mer und die Bewer­tungs­kri­te­ri­en des Wett­streits vor.

Ins­ge­samt tra­ten vier Slam­mer an, um dem Publi­kum ihre kur­zen Tex­te mit fre­cher Schnau­ze und spit­zer Zun­ge zu prä­sen­tie­ren. Zum einen war Luca Swie­ter aus Köln zu Gast, die vor zwei Jah­ren bereits bei einem Meppe­ner Slam mit­ge­wirkt hat­te. Dazu gesell­te sich Rahel Babic aus Ams­ter­dam, die aber gebür­tig aus Nord­horn stammt. Lenn­art Hamann war aus Ham­burg ange­reist und der Slam­mer Stef aus Bochum.

In zwei Vor­run­den und einer Final­run­de tru­gen alle vier Teil­neh­mer ein brei­tes Pot­pour­ri unter­schied­lichs­ter Tex­te vor. Die Band­brei­te an The­men reich­te dabei von Umzü­gen in ande­re Städ­te, Schön­heits­wett­be­wer­ben und Kar­tof­fel­kö­ni­gin­nen, Jobs in Fast­food­lä­den bis hin zu que­ren Dates. Wäh­rend die ers­te Run­de noch eher humo­ris­tisch geprägt war, bot beson­ders der zwei­te Durch­gang erns­te The­men wie Zukunfts­ängs­te, zwi­schen­mensch­li­chen Neid, Flücht­lings­schick­sa­le, sowie selbst­ver­let­zen­des Ver­hal­ten und psy­chi­sche Probleme.

Letzt­end­lich qua­li­fi­zier­ten sich Lenn­art Hamann und Stef nach Jury- und Publi­kums­wer­tun­gen für das Fina­le, in dem die bei­den noch ein­mal sehr humor­voll und mit Augen­zwin­kern je einen Text über Bank­drü­cker beim Sport und eine Ode an das Brust­haar vor­tru­gen. Beim Zuschau­e­r­ap­plaus hat­te schließ­lich Lenn­art Hamann die Nase vorn und durf­te sich fei­ern lassen.

Als Beson­der­heit über­trug das ehren­amt­li­che Team der Klein­stadt­kin­der rund um Stadt­ju­gend­pfle­ger Kars­ten Stre­eck die gesam­te Ver­an­stal­tung live im Inter­net. Auch im Nach­hin­ein ist die Über­tra­gung für alle Inter­es­sier­ten noch abruf­bar. (Text und Bild: Bernd Fischer, NOZ)

 

DRÉIMIRE BEEINDRUCKTEN IM JAM

Musik­freun­de, die sich am Diens­tag­abend zum Besuch im Jugend- und Kul­tur­zen­trum Jam ent­schlos­sen hat­ten, kamen beim Auf­tritt der Band Dré­i­mi­re voll auf ihre Kos­ten. Das Trio aus dem iri­schen Ding­le wuss­te mit musi­ka­li­scher Vir­tuo­si­tät und einem breit gefä­cher­ten Stil­mix zu begeis­tern, der weit­aus mehr bot als rei­nen Irish Folk. 

Nach einer kur­zen Begrü­ßung durch Man­fred Büter vom ver­an­stal­ten­den Ver­ein Tou­rist Infor­ma­ti­on Meppen e. V., über­rasch­te Dré­i­mi­re-Bas­sist Ben Jan­ning das Publi­kum zunächst mit Ansa­gen in nahe­zu akzent­frei­em Deutsch. Gemein­sam mit sei­nen Mit­strei­tern Mat­tie Bar­ker an der Gitar­re und Cla­re Sands an Vio­li­ne und Gesang star­te­te das Trio anschlie­ßend eine fas­zi­nie­ren­de musi­ka­li­sche Rei­se durch Irish Folk, Gypsy Swing, Jazz, Pop, Rock, Funk und Weltmusik.

Was sich zunächst nach schon fast zu vie­len Ein­flüs­sen anhört, wuss­ten die drei jun­gen Iren aller­dings per­fekt in homo­ge­ne Arran­ge­ments zu gie­ßen, denen sie klar ihren eige­nen Stem­pel auf­drück­ten. Ben Jan­ning drück­te es mit Augen­zwin­kern aus: „Wir spie­len ein biss­chen von allem.“ Beglei­tet von mini­mals­ter Per­cus­sion und jaz­zig-groo­vi­gen Bass­läu­fen, wur­de die Musik bestimmt durch das mar­kan­te Fidd­le­spiel von Cla­re Sands und die vir­tuo­se Gitar­re von Mat­tie Bar­ker. Ins­be­son­de­re letz­te­rer zeig­te sein beein­dru­cken­des musi­ka­li­sches Talent mit tol­len Zupf- und Tap­ping­tech­ni­ken, zu denen er in einem Solo­stück auch noch zeit­gleich den Takt auf sei­nem Instru­ment klopfte.

Die Band wech­sel­te in ihrer Set­list mun­ter zwi­schen Eigen­kom­po­si­tio­nen und Tra­di­tio­nals sowie Stü­cken befreun­de­ter Musi­ker und Cover­ver­sio­nen bekann­ter Künst­ler, wie zum Bei­spiel Djan­go Rein­hardt. Die meis­ten Songs wur­den rein akus­tisch gespielt, gele­gent­lich sang Cla­re Sands aber auch und glänz­te dabei ins­be­son­de­re beim Song „Pie­ce Of My Heart“ von Janis Jop­lin, aber auch bei einem eige­nen vier­spra­chi­gen Stück

Besu­cher aller Alters­klas­sen sorg­ten für ein annä­hernd aus­ver­kauf­tes Haus und das Publi­kum wuss­te die Qua­li­tät der Band abso­lut zu wür­di­gen. Gegen Ende des Auf­tritts wur­de mit­ge­sun­gen und ‑geklatscht und nach einen beein­dru­cken­den zwei­stün­di­gen Auf­tritt und dem letz­ten Stück gab es berech­tig­te ste­hen­de Ova­tio­nen für Dré­i­mi­re. (Text & Bild:: Bernd Fischer, NOZ)

HI! SPENCER AUF TOURSTOP IM JAM

Auf dem Tour­plan von Hi! Spen­cer fin­den sich Städ­te wie Ber­lin, Ham­burg, Köln und Dres­den. Nun mach­te das Quin­tett aus Osna­brück nun Sta­ti­on in Meppen. Im Jugend- und Kul­tur­zen­trum Jam an der Blei­che wur­den sie dabei von der Hare­ner Band Wil­der­li­fe unter­stützt. Durch ihren Auf­tritt stell­ten Wil­der­li­fe wahr­schein­lich einen klei­nen Meppen-Rekord auf, denn die Band spiel­te seit Novem­ber letz­ten Jah­res schon zum fünf­ten Mal in der Kreis­stadt. Eine Mar­ke, die unter den hie­si­gen Bands in einem so kur­zen Zeit­raum sicher­lich ihres­glei­chen sucht. Auf der Büh­ne prä­sen­tier­ten die Hare­ner in einer hal­ben Stun­de Spiel­zeit ihren gekonnt pop­pi­gen Gitar­ren­rock, der beim Gesang übri­gens hin und wie­der an den erfolg­rei­chen ems­län­di­schen Indie-Export Razz erin­nert. Das stark ver­tre­te­ne Publi­kum wuss­te den Auf­tritt sehr zu schätzen.

Danach folg­ten Hi! Spen­cer, die in Meppen kei­ne Unbe­kann­ten sind. 2017 waren sie zu Gast auf dem Klein­stadt­fest und schon im April 2013 im alten Jam an der König­stra­ße. Letzt­ge­nann­ter Auf­tritt zog damals übri­gens einen klei­nen Ver­riss in einem Meppe­ner Inter­net­blog nach sich und Sän­ger Sven Bens­mann wur­de am ver­gan­ge­nen Frei­tag nicht müde in sei­nen Ansa­gen des Öfte­ren auf die­sen Sach­ver­halt anzuspielen.

Besag­ter Sven Bens­mann ist vie­len Meppen­ern übri­gens abseits von sei­ner Band bekannt, da er als Come­di­an und Mode­ra­tor seit eini­gen Jah­ren die sehr erfolg­rei­che Ver­an­stal­tungs­rei­he „Klein­stadt­co­me­dy“ in der Kreis­stadt prä­sen­tiert. Ein Talent, das ihm bei Hi! Spen­cer zugu­te­kommt, ins­be­son­de­re in den Ansa­gen und komö­di­an­tisch vor­ge­tra­ge­nen Ver­kaufs­hin­wei­sen zum Bandmerch.

Musi­ka­lisch hat­ten die Osna­brü­cker ihr zwei­tes Album im Gepäck und boten einen main­strea­m­ori­en­tier­ten Sound zwi­schen Indie­rock und Punk mit deut­schen Tex­ten, der ab und zu an Jupi­ter Jones erin­ner­te. Vie­le Fans waren von aus­wärts ange­reist, wie Auto­kenn­zei­chen aus Leer und Aurich bewie­sen. Von Beginn an wur­de von den cir­ca 130 Gäs­ten begeis­tert mit­ge­klatscht und mit­ge­sun­gen und das Stim­mungs­le­vel war ent­spre­chend hoch. Das Team vom Jam fuhr dazu eine beein­dru­cken­de Licht­show auf. Nach cir­ca 90 Minu­ten spiel­ten Hi! Spen­cer schließ­lich ihre letz­te Zuga­be, bei der fast das gesam­te Publi­kum noch ein­mal den Text mit­sang und so einen gelun­ge­nen Kon­zert­abend wür­dig abschloss.

Wer Hi! Spen­cer am ver­gan­ge­nen Frei­tag ver­passt hat, kann das am 27. Juli auf dem Meppe­ner Klein­stadt­fes­ti­val nach­ho­len, denn dort wer­den die Osna­brü­cker eben­falls auf der Büh­ne ste­hen. Das wei­te­re Pro­gramm im Jam umfasst in den kom­men­den Wochen Irish Folk mit Dré­i­mi­re (28. Mai), Punk­rock auf dem „Boo­ze Crui­se Pre Fest Vol. III“ (6. Juni) und Poet­ry Slam beim „Slam am Jam“ (14. Juni). Infor­ma­tio­nen zu den Ver­an­stal­tun­gen gibt es unter: www.jam-meppen.de. (Text und Bild: Bernd Fischer, NOZ).

AUSVERKAUFTES HAUSBEIM KINDERKONZERT IM JAM

Am Sonn­tag hat der Kin­der­lie­der­ma­cher Alex Schmeis­ser im JAM für ein vol­les Haus und begeis­ter­tes Publi­kum gesorgt. Der Main­zer brach­te die Meppe­ner Kin­der und Fami­li­en mit sei­ner hand­ge­mach­ter Musik unter dem Mot­to “Lie­der aus dem Kof­fer” zum Mit­sin­gen und Mit­tan­zen. Das JAM-Team ver­sorg­te die Besu­cher mit einem Fami­li­en­früh­stück zum Selbst­kos­ten­preis. Ermög­licht wur­de die Ver­an­stal­tung durch eine Zuwen­dung vom ehe­ma­li­gen Fami­len­ver­band Emsland. 

25 JAHRE MEPPENER KULTBAND WONDERLAND

Vie­le Freun­de, Ver­wand­te und dazu natür­lich die vie­len Fans der Meppe­ner Band Won­der­land haben zusam­men mit den Musi­kern das 25jährige Bestehen der Rock-Pop-Kapel­le im Meppe­ner JAM gefeiert. 

Ingo Brüm­mer, Mar­tin Tra­nel, Kars­ten Stre­eck, Chris­toph Becke­ring und Cars­ten de Groot, haben bei ihrem Jubi­lä­ums-Gig auch meh­re­re „musi­ka­li­sche Weg­be­glei­ter“ auf die JAM-Büh­ne geholt, und so wur­de es ein groo­ven­des Hap­pe­ning für alle, die an die­sem Sams­tag­abend dabei waren. Natür­lich stan­den sämt­li­che selbst geschrie­be­nen Won­der­land­hits wie „Mor­ning Light“, „Heart­land“ und „Stay“ auf der Set­list der Meppe­ner Band. Ein­ge­lei­tet wur­de das Jubi­lä­ums­kon­zert mit einem atmo­sphä­ri­schen Syn­the­si­zer-Sam­ple-Intro und einer Foto­col­la­ge auf der Lein­wand hin­ter den Musi­kern. Bei „Feel“ ging es dann für die Musi­ker „On Stage“. 

Neu bei Won­der­land ist, dass die jetzt auch eini­ge deut­sche Lie­der ins Pro­gramm auf­ge­nom­men haben, etwa „Novem­ber­tag“, das auf ihrer zwei­ten Plat­te als hid­den Track zu hören war. Dazu gab es die Urauf­füh­run­gen von „Alles auf Anfang“, „Wun­der gesche­hen“ und „Solan­ge du da bist“. Und auch der ältes­te Won­der­land-Song „Every Day“ durf­te nicht feh­len. Es gab dyna­mi­sche Rockmu­cke, den Sound der 1990er und roman­ti­schen Bal­la­den aufs Ohr. Das alles im kna­cki­gen Sound und mit musik­hand­werk­li­chem Können. 

Auch die musi­ka­li­schen „Büh­nen­gäs­te“ Ulrich Kaß­burg, Eike Kum­brink, Jens Weken­borg, Anna Schrö­er, Chris­ti­an Ahlers, Vol­ker Brüm­mer und Jonas Egbers zeig­ten was sie so drauf haben und ern­te­ten dafür lau­ten Szenenapplaus. 

Das war eine span­nen­de, unter­halt­sa­me Zeit­rei­se, begin­nend in den spä­ten 1980ern bis hin­ein in die Gegen­wart und „Won­der­land-Zukunft“, gespickt mit akus­ti­schen und bild­li­chen Erin­ne­run­gen. (Text: G. Meck­len­borg, NOZ)

WIR SUCHEN VERANSTALTER FÜR SOMMERFERIENPROGRAMM 2019

Auch in die­sem Jahr möch­te die Stadt Meppen wie­der ein auf­re­gen­des und abwechs­lungs­rei­ches Feri­en­pro­gramm für Kin­der und Jugend­li­che in Meppen anbie­ten. Damit die Umset­zung mög­lich ist, ist das Jugend- und Kul­tur­zen­trum JAM auf die Unter­stüt­zung und Mit­hil­fe von Ver­ei­nen, sons­ti­gen Orga­ni­sa­to­ren und Pri­vat­per­so­nen angewiesen.

Wer zwi­schen dem 4. Juli 2019 und dem 14. August 2019 am Som­mer­fe­ri­en­pro­gramm mit­wir­ken möch­te, kann bis Mon­tag, 8. April 2019 unter www.ferienprogramm-meppen.de einen Mel­de­bo­gen aus­fül­len oder sich zu den Öff­nungs­zei­ten des JAM, An der Blei­che 3 mel­den. Fra­gen zum Feri­en­pro­gramm beant­wor­ten Lisa Schul­te unter Tele­fon 05931/153436 und San­dra Thien unter Tele­fon 05931/153435 oder per E‑Mail an ferienprogramm@meppen.de. All­ge­mei­ne Infor­ma­tio­nen kön­nen unter www.ferienprogramm-meppen.de ein­ge­se­hen wer­den. Neben den sich schon seit Jah­ren bewähr­ten Ver­an­stal­tun­gen wie Krea­tiv- oder Sport­an­ge­bo­te sowie Besich­ti­gun­gen ist die Stadt Meppen offen und dank­bar über neue Ideen und Angebote.

KÜNSTLER SCHAFFEN URBAN-ART FÜR MEPPENER BAHNHOF AM JAM

Zu einem Frei­luft-Ate­lier ist an drei Tagen das Jugend- und Kul­tur­zen­trum Jam in Meppen gewor­den. Urban-Art-Künst­ler gestal­te­ten hier ins­ge­samt 26 Wer­ke, die ab Herbst 2019 qua­si als Dau­er­aus­stel­lung die Wän­de der dann neu gestal­te­ten Meppe­ner Bahn­hofs­pas­sa­ge zie­ren sol­len. Ein prü­fen­der Blick, dann der Griff zur Spray­do­se. Zischend gelangt die Far­be auf die Tafel, wird flä­chig oder als Kon­tur auf­ge­tra­gen. Nach ein paar Sekun­den wird inne­ge­hal­ten, ein Schritt zurück­ge­macht, begut­ach­tet. Wie­der mit prü­fen­dem Blick. (Text und Bild: Tim Gal­lan­di, NOZ)

Sol­che Sze­nen spiel­ten sich am Wochen­en­de auf dem Jam-Gelän­de viel­fach ab. Den kreis­run­den Innen­hof des Gebäu­des säum­ten von innen wie außen ins­ge­samt 26 Metall­ta­feln. Anfangs noch leer, wur­den die zwei mal drei Meter gro­ßen Plat­ten mit urba­ner Kunst ver­se­hen. Was dabei ent­stan­den ist, ver­kör­pert sti­lis­ti­sche Viel­falt und lässt sich ab dem kom­men­den Herbst dau­er­haft in der Unter­füh­rung des Meppe­ner Bahn­hofs betrachten. 

iele spre­chen von Graf­fi­ti, wobei das jedoch ein dehn­ba­rer Über­be­griff ist. Hin­sicht­lich des Spray­ens und Malens als künst­le­ri­scher Aus­druck spre­chen Ken­ner von Street-Art oder Urban-Art, also Stra­ßen­kunst oder urba­ne Kunst. Den Begriff Urban-Art bevor­zugt auch Oli­ver Bartel­ds. Der aus Ost­fries­land stam­men­de Wahl-Ham­bur­ger ist stu­dier­ter Sozio­lo­ge und arbei­tet in der Unter­neh­mens­be­ra­tung. Dane­ben gehört er seit mehr als 20 Jah­ren der Street-Art-Sze­ne an. Beim Meppe­ner Pro­jekt fun­giert er als Kura­tor. Im Auf­trag von Meppe­ner Bau­amt und Jam trom­mel­te Bartel­ds sechs Künst­ler zusam­men: Amit 2.0, Arndt & Grum­bow­ski, Moritz G. Green, Roo­kie und Tasek. Sie sind teils auch als Gra­fik­de­si­gner oder Illus­tra­to­ren tätig und haben durch ihr Schaf­fen inter­na­tio­na­les Renom­mee erlangt: Gale­rien stel­len ihre Wer­ke aus, Kom­mu­nen stel­len ihnen Flä­chen zur Gestal­tung bereit — so jetzt auch Meppen. Über sei­ne Aus­wahl sagt Bartel­ds: Qua­li­tät, Repu­ta­ti­on der Künst­ler und sein per­sön­li­cher Geschmack spiel­ten dabei eine Rol­le, genau wie eine sti­lis­tisch brei­te Fäche­rung: von Buch­sta­ben-Graf­fi­ti, die vor bald 50 Jah­ren in New York die Keim­zel­le des­sen bil­de­te, was inzwi­schen Urban-Art ist, bis zu gegen­ständ­li­chen Wer­ken. Eine Span­ne zwi­schen Abs­trak­ti­on und Kon­kre­tem, wie sie es sie auch in ande­ren Berei­chen moder­ner bil­den­der Kunst gibt. Ein prü­fen­der Blick, dann der Griff zur Spray­do­se. Zischend gelangt die Far­be auf die Tafel, wird flä­chig oder als Kon­tur auf­ge­tra­gen. Nach ein paar Sekun­den wird inne­ge­hal­ten, ein Schritt zurück­ge­macht, begut­ach­tet. Wie­der mit prü­fen­dem Blick.

Sol­che Sze­nen spiel­ten sich am Wochen­en­de auf dem Jam-Gelän­de viel­fach ab. Den kreis­run­den Innen­hof des Gebäu­des säum­ten von innen wie außen ins­ge­samt 26 Metall­ta­feln. Anfangs noch leer, wur­den die zwei mal drei Meter gro­ßen Plat­ten mit urba­ner Kunst ver­se­hen. Was dabei ent­stan­den ist, ver­kör­pert sti­lis­ti­sche Viel­falt und lässt sich ab dem kom­men­den Herbst dau­er­haft in der Unter­füh­rung des Meppe­ner Bahn­hofs betrach­ten. Am ers­ten der drei Arbeits­ta­ge stand eine Orts­be­ge­hung an, wur­de der künf­ti­ge Aus­stel­lungs­ort besich­tigt. “Jeder kam schon mit Ideen hier­her”, sagt Bartel­ds. Dann aber galt es, sich aus­zu­tau­schen, schließ­lich sol­len die fer­ti­gen Wer­ke (die bei allen Unter­schie­den eine Gemein­sam­keit haben: das Mot­to “Begeg­nung”) mit­ein­an­der kor­re­spon­die­ren. Spä­ter stand die Fra­ge im Raum, was wo genau hän­gen soll. Das Motiv des Bahn­hofs als Begeg­nungs­ort war schon am zwei­ten Tag in den Wer­ken von Roo­kie unüber­seh­bar: Lok, Kof­fer, Blick auf die Uhr — hier griff der Urban-Art-Künst­ler und Illus­tra­tor teils die Iko­no­gra­fie des (Bahn-)Reisens auf. Roo­kie ali­as Robert Matz­ke war aus Müns­ter zur Gestal­tungs­ak­ti­on ange­reist, alle übri­gen Mit­wir­ken­den aus Ham­burg. Mit Grum­bow­ski, der bür­ger­lich Ben­ja­min Stem­mer heißt, befand sich unter den Künst­lern auch jemand mit (im wei­tes­ten Sin­ne) Meppe­ner Wur­zeln: Sein Vater ist hier auf­ge­wach­sen, wohin­ge­gen er selbst aus Bre­men stammt, aber als Kind und Jugend­li­cher häu­fig bei sei­ner Groß­mutter in Schwe­fin­gen war und noch wei­te­re Ver­wand­ten in der Regi­on hat. Nun will er dazu bei­tra­gen, Meppen auf die Kar­te der Urban-Art zu set­zen. “Urban-Art schärft die Wahr­neh­mung von öffent­li­chem Raum”, sagt Bartel­ds. “Da bie­tet Meppen mit einem guten Licht­kon­zept gute Mög­lich­kei­ten.” Die neue Beleuch­tung ist ein wich­ti­ger Aspekt bei der in die­ser Woche star­ten­den Sanie­rung der Bahn­hofs­pas­sa­ge. Sobald sie abge­schlos­sen ist, was im Herbst der Fall sein soll, wer­den die Wer­ke instal­liert — 13 auf jeder Seite. 

VORBEREITUNGEN ZUM KLEINSTADTFESTIVAL LAUFEN!

Über 30 ehren­amt­li­che Hel­fer kamen um 17. März im JAM zusam­men, um eine neue Pla­nungs­run­de zum Klein­stadt­fes­ti­val 2019 ein­zu­läu­ten. Das Beson­de­re an die­sem Fes­ti­val ist die Betei­li­gung der Jugend­li­chen in nahe­zu allen Berei­chen. So wur­den in Teams Ein­zel­hei­ten für die Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung des Groß­ereig­nis­ses am 27. Juli im Meppe­ner Frei­bad geplant. Tickets gibt es für 25,- € unter kleinstadtfestival.de.

BEGEISTERNDE KLEINSTADTCOMEDY

Für zahl­rei­che Gags, gekonn­te Poin­ten und das Lachen von mehr als 580 Zuschau­ern haben bei der Klein­stadt­co­me­dy im Meppe­ner Thea­ter vier Come­di­ans und Mode­ra­tor Sven Bens­mann gesorgt. (T. & B.: H. Sche­pers, NOZ)

Bens­mann mode­rier­te die Show bereits zum fünf­ten Mal – gewohnt sou­ve­rän. Mit gekonn­ten Gags, ori­gi­nel­len Gesangs­dar­bie­tun­gen und wit­zi­gen Spie­len zwi­schen den Come­dy-Auf­trit­ten schaff­te er es, das Publi­kum auf sei­ne Sei­te zu zie­hen. Dass dabei der eine oder ande­re Scherz auf Kos­ten eines Zuschau­ers ging oder der Mode­ra­tor über ems­län­di­sche Eigen­ar­ten wit­zel­te, nahm das Publi­kum lachend hin. Eine wah­re Gags­al­ve feu­er­te Bens­mann ab, als er Wit­ze zu Melo­dien der Band Echt vor­sang, wäh­rend ihn Jan Nier­mann am Kla­vier beglei­te­te. Das Publi­kum hono­rier­te sei­ne Auf­trit­te mit dröh­nen­dem Geläch­ter und viel Applaus.

Sympathisch und humorgeladen

Tobi Freu­den­thal star­te­te als ers­ter Come­di­an an die­sem Abend und gewann das Publi­kum schnell mit sei­ner sym­pa­thi­schen und humor­ge­la­de­nen Sicht auf die Welt für sich. Ein fes­tes The­ma hat­te er nicht, son­dern plau­der­te mun­ter über Din­ge, die ihn beschäf­ti­gen, etwa wie For­scher her­aus­fin­den, war­um vie­le Eis­bä­ren Links­hän­der sind oder über sei­ne Angst nach einem Hor­ror­film­abend. „Kennt ihr das, wenn ihr einen Hor­ror­film wie Hal­lo­ween geschaut habt und dann abends vor dem Spie­gel steht und euch nicht mehr traut hoch­zu­se­hen?“, frag­te Freu­den­thal das Publi­kum. „Es könn­te ja ein Kil­ler hin­ter euch ste­hen.“ Er selbst ducke sich dann und lau­fe auto­ma­tisch wie eine Krab­be unter dem Spie­gel her. „Natür­lich ist das völ­lig absurd. Wenn da wirk­lich ein Kil­ler steht, beein­druckt den das doch nicht, dass ich wie eine Krab­be lau­fe. Der haut mir höchs­tens erst die Sche­ren ab und bringt mich dann trotz­dem um.“

Der gelern­te Buch­hal­ter Tim Whel­an gestand, dass er vor sei­nem Berufs­wech­sel zum Come­di­an beim Small­talk auf Par­tys nicht unbe­dingt punk­ten konn­te. „Wenn jemand fragt, was du arbei­test und du ant­wor­test, dass du Buch­al­ter bist, heißt es oft: Tschüss“, berich­te­te Whel­an und ergänz­te: „Heu­te kann ich sagen, dass ich Come­di­an bin. Dann sagen die Leu­te: Komisch, du siehst aus wie ein Buch­hal­ter.“ Dane­ben ließ sich der Eng­län­der genüss­lich über bri­ti­sche und deut­sche Eigen­ar­ten aus. Er selbst sei kein bri­ti­scher Patri­ot. Nur in einem Punkt habe er etwas mit sei­nen Lands­leu­ten gemein­sam: „Ich bin mal ein­ge­schla­fen und als ich auf­wach­te, hat­te ich einen furcht­ba­ren Son­nen­brand. Dabei waren es 16 Grad, es war bewölkt, ich war in mei­ner Woh­nung und nur das Licht in mei­ner Kühl­schrank­tür brann­te.“ Gelun­gen waren auch Whel­ans ori­gi­nel­le Gesangsdarbietungen. 

Erfahrungen als Sozialarbeiter 

Falk Schug ließ sei­ne Erfah­run­gen als Sozi­al­ar­bei­ter in sein Come­dy-Pro­gramm ein­flie­ßen. „Wenn ich die Kids fra­ge, was ein Sozi­al­ar­bei­ter macht, höre ich immer, dass das ein Sozi­al­hil­fe­emp­fän­ger ist, der arbei­tet. Was den Lohn angeht, könn­te das sogar stim­men“, sag­te Schug. Manch­mal müs­se er die Namen von Kin­dern aus Pro­blem­fa­mi­li­en auf­neh­men. Ein­mal habe er eine Mut­ter befragt, die alle ihre sie­ben Kin­der Sascha genannt hat­te. Auf die Fra­ge, was die Mut­ter mache, wenn sie nur ein bestimm­tes Kind her­ru­fen wol­le, habe die­se geant­wor­tet: „Dann ruf ich sie beim Nach­na­men.“ Dane­ben kamen The­men wie Rital­in oder das Nase­po­peln auf, das nicht nur bei Kin­dern, son­dern auch bei Erwach­se­nen weit ver­brei­tet sei, wie Schug fest­stell­te. „Ich habe mal eine Frau im Auto gese­hen, die war rich­tig hübsch, aber die war am Boh­ren. Ich dach­te, der Fin­ger in ihrer Nase kommt gleich aus dem Kof­fer­raum wie­der raus.“

Ehemaliger Herrenausstatter

Zum Ende des Abends leg­te Ben­ni Stark mit sei­nem Auf­tritt noch ein­mal kräf­tig nach. Der ehe­ma­li­ge Her­ren­aus­stat­ter nahm die klei­nen Tücken des All­tags und die aber­wit­zi­gen Bege­ben­hei­ten sei­nes Fami­li­en- und Bezie­hungs­le­bens aufs Korn und traf damit genau den Nerv des Publi­kums, das aus dem Lachen nicht mehr her­aus­kam. So berich­te­te Stark von sei­ner 83-jäh­ri­gen Oma, die mit ihrem tro­cke­nen Humor stän­dig für Wir­bel sor­ge: „Mei­ne Oma hat sich neu­lich einen Lap­top gekauft. Der Ver­käu­fer fragt, ob sie eine Garan­tie­ver­län­ge­rung möch­te. Mei­ne Oma: Sind sie ver­rückt? In mei­nem Alter kauft man nicht mal mehr grü­ne Bananen.“

Als Kla­mot­ten­ver­käu­fer habe er in sei­nen Berufs­all­tag so man­che absur­de Situa­ti­on erlebt. „Wenn die Frau mit ihrem Mann in den Laden kommt, hat Mann hat ja grund­sätz­lich nichts mehr zu sagen“, stell­te Stark fest. Inner­halb von Minu­ten sich­te die Gat­tin die gesam­te Laden­aus­la­ge. „Die Dame hat dann zehn bis hun­dert Anzü­ge im Arm. Die nächs­ten Kun­den fra­gen schon, wo die Her­ren­ab­tei­lung ist und ich so: In der Umkleidekabine.“

Die Zuschau­er zeig­ten sich begeis­tert und hono­rier­ten den gelun­ge­nen Auf­tritt der Come­di­ans am Ende der Ver­an­stal­tung mit minu­ten­lan­gem Applaus. 2020 sei eine wei­te­re Auf­la­ge der Klein­stadt­co­me­dy in Meppen geplant, wie Bens­mann ankündigte.

Tickets gibt es bei TIM, im JAM oder online hier!

EREIGNISREICHES METALSPEKTAKEL IM JAM

An einem sehr gut besuch­ten Abend im Jugend- und Kul­tur­zen­trum Jam in Meppen hat das Publi­kum bei „Death Tria­de Part 1“ ein mehr als gelun­ge­nes Kon­zert mit den extre­men Spiel­ar­ten des Metal erlebt. (T. u. B.: B. Fischer, NOZ)

Zwar begann die Ver­an­stal­tung an der Meppe­ner Blei­che mit der krank­heits­be­ding­ten Absa­ge der Braun­schwei­ger For­ma­ti­on Goats Rising denk­bar schlecht. Den bei­den Bands Home Reared Meat und Dis­min­ded gelang es aber, mit Deep Dir­ty ent­spre­chen­den Ersatz zu besorgen.

Death Metal und Grind­core war bei der „Death Tria­de Part 1“ ange­kün­digt. Wer des­halb schwarz­ge­klei­de­te, fins­te­re Typen auf der Büh­ne erwar­te­te, wur­de aller­dings gleich von Dis­min­ded eines bes­se­ren belehrt. Das Quar­tett aus Wesel betrat in Bades­horts und Hawaii­hem­den die Büh­ne und gab gleich zu Beginn den Schlacht­ruf „Dis­co Dis­co Par­ty Par­ty“ aus. Musi­ka­lisch gab es aller­dings Voll­be­die­nung in Sachen Todes­me­tall, wobei beson­ders der Gitar­rist immer wie­der gelun­ge­ne Soli und Melo­dien einstreute.

Voodoostab

In Sachen Show mach­te Dis­min­ded auch nie­mand etwas vor. Der gro­ße Voo­doo­stab des Sän­gers Kevin hät­te wahr­schein­lich sogar einen Screa­min‘ Jay Haw­kins stolz gemacht, das Publi­kum wur­de aber letzt­end­lich zwi­schen Growls und Pig Sque­als mit bun­ten Schwimm­nu­deln bewor­fen. Und nach­dem der Front­mann bereits einen Groß­teil des Sets im Zuschau­er­raum ver­bracht hat­te, stürm­te das Publi­kum als Höhe­punkt beim letz­ten Song schließ­lich selbst die Bühne.

Die Par­ty­stim­mung war also bereits nach der ers­ten Band ziem­lich hoch, Home Reared Meat konn­ten das aber tat­säch­lich noch top­pen. Wäh­rend Dis­min­ded modisch den hawai­ia­ni­schen Stil ver­tra­ten, enter­ten Home Reared Meat in Red­neck-Hin­ter­wäld­ler-Out­fits die Büh­ne. Der ers­te Song war dem­entspre­chend eine irre Mix­tur aus pri­mi­ti­vem Coun­try und Grind­core, bei dem sogar ein Ban­jo gekonnt zum Ein­satz gebracht wur­de. Im wei­te­ren Ver­lauf unter­mau­er­ten die Ems­län­der ihren Ruf als inten­si­ve, berüch­tig­te und posi­tiv ver­rück­te Live­band. Eine Show, die man selbst gese­hen haben muss, bei der am Ende Hem­mun­gen und Klei­dungs­stü­cke fielen.

Exotischer Auftritt

Der Braun­schwei­ger Deep Dir­ty bot als letz­ter Act dann noch einen exo­ti­schen Auf­tritt, den wohl kaum ein Meppe­ner in der Form schon ein­mal erlebt hat­te. Wäh­rend sei­ne Drums von einem Tablet abspiel­ten, stand der Solo­künst­ler im wei­ßen Anzug mit mexi­ka­ni­scher Wrest­ling­mas­ke und E‑Gitarre auf der Büh­ne und prä­sen­tier­te hef­tigs­ten Noi­se-Gore­grind. Sehr spe­zi­ell und sicher­lich nicht jeder­manns Sache, was ihn aber nicht davon abhielt, in vol­ler Kluft im Zuschau­er­raum den ein oder ande­ren Cir­cle Pit anzu­füh­ren. Auch hier fei­er­ten eini­ge Gäs­te des mit cir­ca 150 Zuschau­ern sehr gut besuch­ten Kon­zerts noch ein­mal ausgelassen.

Das Musik­pro­gramm im Jugend- und Kul­tur­zen­trum Jam geht wei­ter mit The What!? und Won­der­land am 30. März sowie den Dry Dudes und Band am 20. April. Wei­te­re Infos unter www.jam-meppen.de.